🧓💼 Aktivrente: Steuerfreie Zusatzverdienste für arbeitende Ruheständler: Das ist geplant.
Die Bundesregierung arbeitet derzeit an einem neuen Modell zur Entlastung des Arbeitsmarkts: der Aktivrente. Sie soll es ermöglichen, dass Beschäftigte auch nach dem regulären Renteneintritt weiterhin im Unternehmen tätig bleiben, sofern beide Seiten dies wünschen. Hintergrund ist der zunehmende Fachkräftemangel, der viele Branchen spürbar trifft.
Was sieht das Konzept vor?
Kern der geplanten Regelung ist eine steuerfreie Hinzuverdienstgrenze von bis zu 2.000 Euro pro Monat für Personen, die bereits die reguläre Altersrente beziehen. Damit könnten Ruheständler ohne steuerliche Belastung weiterarbeiten – ein Pluspunkt für Betriebe wie auch für erfahrene Mitarbeiter, die ihr Fachwissen weiterhin einbringen möchten. Wichtig: Für Frührentner soll diese Steuerfreiheit nicht gelten.
Sozialversicherungspflicht: ursprünglich geplant, jetzt gekippt
Zu Beginn stand im Raum, dass diese Zusatzverdienste nicht nur steuerfrei, sondern auch sozialversicherungsfrei sein könnten. Davon ist die Politik inzwischen abgerückt. Das bedeutet: Eine vollständige Abgabenfreiheit ist derzeit nicht vorgesehen.
Vorsicht bei vorzeitigen Entscheidungen
Da die finale Ausgestaltung noch nicht beschlossen ist, raten wir davon ab, Beschäftigungsmodelle über das Renteneintrittsalter hinaus jetzt schon verbindlich umzusetzen. Erst mit dem finalen Gesetzestext ist klar, welche finanziellen und arbeitsrechtlichen Folgen tatsächlich gelten.
Kritik aus Verbänden
Arbeitgeber-, Arbeitnehmer- und Sozialverbände zeigen wenig Begeisterung für das Modell. Kritikpunkte sind vor allem:
begrenzte Wirksamkeit gegen den Fachkräftemangel
mögliche Mitnahmeeffekte
unklare Auswirkungen auf Arbeitsmärkte und Rentensystem
Selbst das Institut der Deutschen Wirtschaft verweist auf fragliche Anreize und zweifelhafte Effekte.
Streitpunkt: Gilt die Aktivrente auch für Selbstständige?
Aktuell sieht es so aus, als sollen Selbstständige von der Regelung ausgeschlossen werden. Dies hat bereits Diskussionen über ein mögliches Diskriminierungsverbot ausgelöst.